Was hat Personalengpass mit guter Führung zu tun?

Fachkräftemangel?!

Mit zu meinen interessantesten Tätigkeiten als Beraterin gehört das Entdecken und Gewinnen von Fach- und Führungskräften vor allem im Mittelstand. Ich verstehe mich dabei auch als Botschafterin der Unternehmen, d.h. ich setzte mich vor dem Handeln immer mit der Strategie, der Unternehmens- und Führungskultur des Unternehmens auseinander.

Nicht erst seit jeder vom Fachkräftemangel spricht, gibt es einen Personalengpass bei Fachkräften. Schon immer ist es ein großes Risiko für Unternehmen, Stellen nicht mit den idealen Kandidaten besetzen zu können. Jedoch finden Unternehmen, die flexibel und diverse sind, für die Zukunft die guten, passenden Fachkräfte. Allerdings gehört dazu auch mal der Mut, ein hässliches Entlein einzustellen, das das Potenzial eines Schwanes in sich trägt. Mit dem Einfühlungsvermögen der entscheidenden Führungskraft wird das Potenzial einer Person erkannt und dann werden die Bausteine der zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten der Person antizipiert.

Auf der anderen Seite müssen die Bewerber auch davon überzeugt sein, dass der Arbeitgeber attraktiv ist. Dabei kommt es nicht immer auf die Größe und Namen des Unternehmens an, interessanterweise entscheiden sich sehr häufig erfahrene Führungskräfte aus Konzernen gerne für eine Führungsposition im Mittelstand, wesentlich kleinere Unternehmen und mit weniger bekanntem Namen. Sie finden einen Wechsel dorthin attraktiv, wenn sie dafür mehr Verantwortung bekommen und Entscheidung über kurze Wege getroffen werden.

Wann sind Unternehmen (un)attraktiv?

Vorbei sind die Zeiten, in denen sich die Bewerber durch Plakatives beindrucken lassen, die Bewerber sind kritischer. Sie erspüren, was sich hinter der schönen Fassade verbirgt und schauen darauf welche Werte die Führung im Unternehmen verkörpert.
Viele, nach Schätzungen ca. 70% der Beschäftigten, machen sich auf den Weg nach einer Alternative für Ihre berufliche Zukunft weil sie die Auswirkungen von negativer Führungsleistung erlebt haben. Als die häufigsten Gründe für einen Wechsel nennen die KandidatInnen: fehlende Wertschätzung, geringe Eigenverantwortung, lange Entscheidungswege für innovative Umsetzungen, zu wenig Informationen, einsame Entscheidungen der Führung, Zielvereinbarungen die sich nicht umsetzen lassen und dann auch an das Gehalt gekoppelt sind und die Erwartungen nicht erfüllen, kurzfristige Entscheidungen eines Controllings der Shareholder mit dem damit verbundenem Personalabbau.
Es stellt sich die Frage, was muss sich an der Führung ändern, damit Unternehmen seine Mitarbeiter an das Unternehmen binden kann und genug attraktiv für Neuzugänge ist?

Was ist „gute“ Führung?

Um dieser Frage nachzugehen, haben sich verschiedene Partner, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema Führung beschäftigen, in dem Projekt „Forum Gute Führung“ zusammengetan.

Ausgangspunkt diese Initiative ist: Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Der digitale Wandel und die Globalisierung stellen völlig neue Herausforderungen an Mitarbeiter – aber auch an Führungskräfte, die qualifiziertes Fachpersonal rekrutieren und langfristig an ihr Unternehmen binden möchten. Im Rahmen des Projektes „Forum Gute Führung“ der Initiative Neue Qualität der Arbeit, gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, wurden 400 Tiefeninterviews mit Führungskräften durchgeführt.

In dem Monitor Forum Gute Führung erfahren sie, welche mentalen Muster das Handeln der Führungskräfte bestimmen und welche Herausforderungen Führungskräfte für die Zukunft erwarten.]

Der aktuelle Monitor, der Ergebnisse aus einer umfangreichen Befragung von Führungskräften zusammenfasst, konzentriert sich dabei bewusst auf die Herausforderungen an die Führungskräfte. Denn im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte wird kompetente Führung für Unternehmen zum entscheidenden Faktor.
Die Verdichtung der intuitiven Einschätzung der 400 interviewten Führungskräfte geben bemerkenswerte Ergebnisse. Der inhaltlich strukturierte Bedeutungsraum in der Studie zeigt auf, welche Feldkräfte das Führungshandeln in Deutschland prägen:

1. Hierarchisch dominierte Vorausplanungen werden mehrheitlich abgelehnt, offensichtlich ist die Zeit von Vordenken und Anweisen vorbei, d.h. die klassische Linienhierarchie wird ein Auslaufmodell, selbständige Netzwerke sind die Zukunft.
2. Ergebnisoffenheit: die Bereitschaft sich auf Unsicherheit und gemeinsame Suchbewegungen einzulassen hat signifikant höhere Bedeutung als ein Management von Zielvereinbarungen und Controlling.
3. Gefordert sind Transparenz der Informationen, empathische Einbeziehung der Mitarbeiter, Integration unterschiedlicher Lebensentwürfe, übergreifende Kooperationen.

Mit diesen Studienergebnissen möchte das Projekt „Forum Gute Führung“ den Dialog entfachen. Ziel ist, Führungsverantwortliche in Deutschland dabei zu unterstützen, Führungskonzepte neu zu denken, die den komplexen Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht werden und Unternehmen zukunftsfähig machen.

Im Mittelpunkt des Projektes steht die Internet-Plattform www.forum-gute-fuehrung.de. Auf der Plattform können sich Führungsverantwortliche aller Branchen vernetzen und das Thema mit innovativen Methoden reflektieren.

Als mich die Initiative im Mai diesen Jahre fragte, ob ich einen Beitrag schreiben wolle, sind mir spontan Lichtblicke an guter Führung aus meiner Beratungspraxis eingefallen. Gute Führung ist für mich in erster Linie dann erfolgreich, wenn Vielfalt im Handeln der Führungskraft umfassend gelebt wird, d.h. Führungskräfte es managen verschiedene Persönlichkeiten und Kulturen zu inkludieren und dabei mir diesem Potential den größtmöglichen Ertrag zu erwirtschaften. Meine Beitrag finden Sie hier.

Liebe Kolleginnen, Kollegen in der Führung, machen Sie mit! Nutzen Sie die Gelegenheit, schreiben Sie Beiträge auf die Website und beteiligen Sie sich an den interaktiven Foren, Workshops und Blended-Learning-Seminare und arbeiten sie mit an gemeinsamen neuen Führungs-Ideen. Die Rahmenbedingungen sind dafür geschaffen.

Falls Sie auf der Personal 2014 in Köln sind, lohnt es ich wirklich beim FutureLAB HR der Initiative mitzumachen und bei dem Gespräch von Prof. Dr. Kruse und Thomas Sattelberg am 15.06.2014 dabeizusein.

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